Erich Pröll wurde am 9. September 1949 in Linz geboren und wuchs am Stadtrand (Froschberg) sehr naturverbunden auf. Im Vorschulalter unternahm er Expeditionen in die nahe gelegenen Wälder, Tümpel und Teiche. Erste Zuchterfolge hatte er mit Schmetterlingen, Mäusen und Meerschweinchen. Zu seinen weiteren „Haustieren“ zählten Hamster, Frösche, Unken, Kröten und Ringelnattern, Gänse, eine zahme Dohle, Tauben, Katzen, Schildkröten, ein Wellensittich, eine Boa Constrictor und tropische Fische in Aquarien. Leider kein Hund und kein Pferd – damals.
Während der Schulzeit war Pröll auch Gastschüler an der Linzer Kunstschule, mit 17 Jahren absolvierte er eine Tauchausbildung. Als begeisterter Skiläufer nahm er an kleineren Rennen teil und hatte den ständigen Drang, in die weite, abenteuerliche Welt hinaus zu müssen.
Bereits mit 17 hielt er erste Diavorträge vor größerem Publikum. Auch nach der Matura stand für Erich Pröll die Unterwasserwelt immer im Mittelpunkt und die Begeisterung für die Tierwelt – allen voran Pferde. Es folgten Reitkurse, Wanderreiten und kleinere Springturniere – das Wichtigste aber war der spielerische Umgang mit Pferden, das spätere „Natural Horsemenship“.
Heute hat er am Rande der Donauau in Goldwörth bei Linz seine „kleine Ranch“ mit 7 Western-Pferden – American Quarter- und Painthorses und auf seiner „Böhmerwald-Ranch“ seine Mustang-Zucht, nordamerikanische Wildpferde.
Mit 18 Jahren beginnende Reisetätigkeit im Mittelmeerraum mit Tauchexkursionen – Elba, Kroatien, Griechenland. Von allen Touren machte Pröll S-8-Filme und Dias für seine Vorträge.
In den folgenden Jahren vermehrte Reisetätigkeit in ferne Länder. Exklusivität, Abenteuer, möglichst unbekannte Gebiete, die Menschen und vor allem die Tierwelt standen an vorderster Stelle. Von S8 zu 16mm, von BetaSP zu DigiBeta und High Definition bis zu heute 4K wurden und werden die Filme produziert.
In den folgenden Jahren führten Pröll viele Touren u. a. in folgende Gebiete: Er reiste mit dem VW-Bus nach Saudi-Arabien, filmte Komodo-Warane, besuchte Steinzeitmenschen in Irian Jaya, war 6 Mal im Jemen, 25 Mal im Sudan, auf den Südseeinseln, in der Mongolei, in Namibia, auf den Sundainseln, in Australien und Neuseeland, besuchte Ranches und Cowboys in Arizona, Wyoming und Montana, Reitervölker in Nordpakistan, Indien, Marokko, Ägypten und Island, tauchte in allen Weltmeeren.
Pröll bereiste die Galapagosinseln und mehrmals Coco Island , war mit Hans Hass auf den Malediven und tauchte in den Riffen vor Port Sudan im Roten Meer, wo er mit Lotte und Hans Hass die Plätze erkundete, wo Hass seine ersten großen Filme drehte. Pröll tauchte in der Karibik, spielte mit Dutzenden von Seiden-Haien vor Kuba, war 17 Mal im Roten Meer, zog mit Schlittenhunden im Himalaya, filmte Walhaie vor Djibouti und Weiße Haie in Australien und die Tierwelt Venezuelas.
Er machte eine China-TV-Serie mit Thomas Bubendorfer und Horst Maas, drehte in den Alligatorsümpfen, war in Togo, Ghana, Burkina Faso, filmte Pandabären in China und Gorillas im Kongo etc. Im Atlantik vor den Azoren entstand das jüngste Universum-Projekt – „Azoren – Tanz um den Vulkan“, eine Gemeinschaftsproduktion von ORF, National Geographic, NDR und ARTE. Von allen Touren sind bisher über 150 TV-Dokus oder kleine Serien entstanden, darunter einige Universum-Beiträge.
Im Erlebnis- und Abenteuerbereich war auch in Österreich viel zu machen: für „Welt des Abenteuers“ , „Treffpunkt Natur“ oder „Österreich-Bild am Sonntag“ entstanden Filme über Paragleiten, Drachenfliegen, Wildwasser-Rafting, Höhlentauchen, Pferdeflüsterer, Eistauchen, Klettern, Ski extrem, Bergseen, Donauauen u. v. m.
In ORFIII läuft jeweils am Donnerstag um 20.15 Uhr seit über 4 Jahren die Sendereihe „Wilde Reise mit Erich Pröll“, in der 45min. Naturdokus gesendet werden, die Pröll anmoderiert oder von ihm selbst produzierte Filme gezeigt werden.
Der Großteil der Filme wurde in Eigenregie erstellt und im ORF oder ausländischen TV-Sendern gespielt. Die Natur-Dokumentationen wurden von Erich Pröll großteils auch selbst gedreht, viele davon auch selbst geschnitten und getextet.
Zwei Jahrzehnte drehte Pröll auf 16-mm-Film und seit 1999 auf Video mit Digital-Betacam. Für Unterwasseraufnahmen wurde das erste Metallgehäuse europaweit für die Digibeta gebaut und war für die „Universum“-Produktion „Umbria – Vom Wrack zu Riff“ erstmals im Einsatz. Im Frühjahr 2006 baute Arnold Stepanek (Subal) den Nachfolger des bewährten DigiBeta-UW-Gehäuses, einen exzellenten Prototyp für die High Definition Sony 750er, der bei weiteren internationalen Großproduktionen zum Einsatz kommt.
Harald Karl, der neue Chef von SUBAL hat es mit seinem Team geschafft, für die 4K Sony 450 ein UW-Gehäuse zu entwickeln, das sicher zum besten UW-Filmequipment Europas zählt.
Die Videos werden im eigenen Avid-Studio geschnitten – es liegt im ersten Stock seiner „Danube-River-Ranch“ über dem Pferdestall.
Beruf
Neben den TV-Film-Produktionen war Erich Pröll 32 Jahre lang Ausstellungsleiter im Linzer Stadtmuseum Nordico für natur- und völkerkundliche Ausstellungen im Dienste der Stadt Linz. Er hat mehr als 70 Ausstellungen organisiert, gestaltet und betreut. Highlights waren „Welt unter Wasser“ gemeinsam mit Hans Hass, „Aqua Terra Tropica“, „Sudan“, „Die Donau“, „Der Wilde Westen“, „Pferde“, uvm. mit Besucherspitzen von über 80.000 pro Ausstellung.
Sportliche Betätigung, wenn Zeit bleibt
Reiten, Tauchen, Paragleiten, Snowboarden, Höhlenforschen.
Größte Interessen
Beschäftigung mit seinen, zur Zeit 16 Pferden, die Unterwasserwelt, Filmen, Neues entdecken. Ein ganz wichtiger Zuwachs: „Nora“, die Schlittenhündin mit den blauen Augen, ein Hound, eine Kreuzung von Alaska-Husky und Greyhound. Die ständige Begleiterin von Erich Pröll.
Prölls Lebensphilosophie
Es muss sich immer viel ereignen, keine Leerläufe – das Leben ist so interessant. Die Schönheit auf der Welt täglich genießen und Ärger vermeiden – ist das Prinzip – es gelingt nur nicht immer.